Global Goals Yearbook 2023 macht die Auswirkungen der SDGs messbar
Keine Armut, kein Hunger, Frieden: 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die die Welt bis 2030 besser machen sollten. Jetzt ist Halbzeit. Die Ergebnisse sind ernüchternd. In der verbleibenden Zeit müssen die Maßnahmen gezielter und effektiver werden. Anlässlich der COP28 in Dubai legt das Global Goals Yearbook den Schwerpunkt auf den Aspekt der Wirkung.
Das Ziel, die Welt zu verbessern, ist durch die Zunahme großer Umweltereignisse und sozialer Bewegungen – von Überschwemmungen und Waldbränden, bis #MeToo und Black Lives Matter – von einer persönlichen Entscheidung zu einer globalen Notwendigkeit geworden. Der Bericht des Zwischenstaatlichen Sachverständigenrats der Vereinten Nationen für Klimaänderungen (IPCC) aus dem Jahr 2021, der einen „Code Red für die Menschheit“ ausgibt, war ein weiterer dringender Weckruf.
Laut dem Jahresbericht von Force for Good sind die Gesamtkosten, um die SDGs zu verwirklichen, allein im letzten Jahr um bis zu 25 Prozent gestiegen, von 116-142 Milliarden Dollar auf 134-176 Milliarden Dollar. Dies ist auf die systemische Unterfinanzierung, die hohe Inflation, die immer dringlicheren Anforderungen für die Erreichung der Netto-Null-Ziele und das immer kürzer werdende Zeitfenster, in dem all dies erreicht werden kann, zurückzuführen.
Obwohl sich die Anleger zunehmend der Rolle bewusstwerden, die ihr Kapital bei der Berücksichtigung ökologischer und sozialer Belange spielen sollte, besteht die Herausforderung darin, die beiden Ziele „Gutes tun“ und „Rendite erwirtschaften“ in einer einzigen Investition zu vereinen.
Impact-Projekte bieten eine Antwort, indem sie einen glaubwürdigen und skalierbaren Weg bieten, um eine gezielte, messbare und nützliche Auswirkung auf die Umwelt oder die Gesellschaft einerseits und eine finanzielle Rendite andererseits zu erzielen. Dr. Elmer Lenzen, Vorsitzender der macondo-Stiftung: „Der Impact bezieht sich auf beides: Den Fokus auf Lösungen und auf die geschaffenen Möglichkeiten. Viele sogenannte ‚Handprint‘-Möglichkeiten, die zu den Nachhaltigkeitszielen beitragen sollen, drehen sich um neue Technologien und Dienstleistungen, die versuchen, die Mechanismen unseres täglichen Lebens grundlegend zu verändern.“
Es hat sich auch ein Konsens darüber herausgebildet, dass Impact-Projekte zu mindestens einem, vorzugsweise aber zu mehreren der 17 UN-SDGs beitragen sollten. Die Beteiligung des Privatsektors ist, um diese Ziele zu erreichen, von entscheidender Bedeutung – nicht zuletzt wegen des zunehmenden Mangels an Investitionskapital, das zur Finanzierung der SDGs benötigt wird.
Wenn die Messlatte für Transparenz und Berichterstattung höher gelegt wird, kann die Branche ihr Versprechen einlösen und sich vor dem Vorwurf des „Impact Washing“ schützen, bei dem Fonds Ansprüche geltend machen, die nicht durch relevante oder nachweisbare positive Auswirkungen untermauert werden. Den Fortschritt von Investitionen hinsichtlich der erzielten Auswirkungen im Vergleich zu den Erwartungen zu überwachen, hilft außerdem dabei, die Entscheidungsfindung und die Umsetzung zu verbessern.
Nicht nur auf den Finanzmärkten, sondern auch in vielen praktischen Projekten, an denen NRO, Politik und Unternehmen beteiligt sind, wächst die Bedeutung der Auswirkungen. Was jedoch fehlt, sind verbindliche Indikatoren, die eine ganzheitliche Bewertung der Unternehmensleistung gewährleisten. Solange diese Indikatoren fehlen, wird die Vergleichbarkeit schwierig.
Das neue Global Goals Yearbook 2023 schließt diese Lücke: Nachhaltigkeitsprojekte werden mit den spezifischen SDG-Unterzielen verknüpft und konkrete Indikatoren zur Messung des Erfolgs herangezogen. Die Global Goals werden performant und die Antwort auf eine der wichtigsten praktischen Fragen rückt näher: „Wie viel Perfektion ist nötig und wann ist ‚gut‘ gut genug?“
Global Goals Yearbook 2023 – Measuring SDG Impact
Veröffentlicht von der macondo foundation
Münster 2023: macondo publishing
ISBN-13: 978-3-946284-13-0