UmweltDialog-Magazin zu Nachhaltigkeitsreporting erschienen
Nachhaltigkeitsbericht, erweiterter Lagebericht, Klimareporting, Berichte zu menschenrechtliche Sorgfaltspflichten, Diversitätsbericht, Transparenzbericht, usw. – der Gesetzgeber schärft an allen Ecken nach. Damit kommt einiges in Sachen Nachhaltigkeits-Reporting auf Unternehmen zu. In unserem neuen UmweltDialog Themenheft liefern wir auf 88 Seiten Überblick, Best Practices und Tipps.
Die COVID-19-Pandemie hat Europa und die europäische Wirtschaft hart getroffen. Um die Folgen der Pandemie abzumildern und die Erholung der Wirtschaft in den Mitgliedstaaten zu unterstützen, hat die EU u.a. einen Aufbauplan ins Leben gerufen. Kompass und Richtschnur ist dabei der den European Green Deal: Darin wird eine nachhaltige Wirtschaftsstrategie formuliert mit dem Ziel, bis 2050 die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null zu reduzieren und die Ressourcennutzung vom Wachstum abzukoppeln.
Im April 2021 hat die EU-Kommission hierzu ihre mittelfristigen Klimaziele bis 2030 deutlich nachgeschärft. Eine korrespondierende Klimataxonomie listet erstmals ein Klassifikationssystem für ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten auf. Vor der parlamentarischen Sommerpause 2021 soll zudem ein EU-Lieferkettengesetz auf den Weg gebracht werden, das nationale Regelungen zu Arbeits- und Menschenrechten in verschiedenen Mitgliedstaaten ergänzt. All das hat das Ziel, unsere Volkswirtschaften in eine Richtung zu transformieren, in der künftige Generationen ökologisch und sozial gerecht leben können.
Um diese ambitionierte Ziele zu erreichen, müssen Regeln nicht nur aufgestellt, sondern vor allem eingehalten werden. Das erfolgt, gerade im Fall von Unternehmen, über Berichte. In unserer neuen Ausgabe haben wir deshalb die bestehenden Repportinglandschaften neu vermessen. Und hier gibt es jede Menge Neuigkeiten und Neuland: Neu sind nicht nur zahlreiche Gesetze, sondern auch die Regelwerke, wie die Antworten bewertet werden. Neu ist auch, dass nicht nur große Betriebe davon betroffen sind, sondern praktisch alle mit mehr als 250 Mitarbeitenden. Das ist, wie bereits gesagt, überfällig. Genauso wichtig ist es aber jetzt, nicht nur zu fordern, sondern auch zu fördern.
An vier Stellen machen wir dabei Station: Im Einführungskapitel skizzieren wir den politischen Rahmen, wir berichten über die Entstehungsgeschichte der Nachhaltigkeitsberichterstattung und zeigen Ihnen, wie gutes Storytelling geht, und warum das nichts mit Schönfärberei zu tun hat. Die nächsten drei Kapitel sind nach den Buchstaben E, S und G sortiert. Diese stehen für Environment, Social und Governance und be- schreiben die klassischen Investorenkategorien. Uns helfen sie dabei, das komplexe Themenfeld herunterzubrechen und Teilaspekte auszuleuchten.
Dazu zählt im Umweltkapitel die wachsende Bedeutung des Klimareportings. Wenn wir nämlich bis 2050 den CO2-Ausstoß auf Null senken wollen, müssen wir uns dafür ins Zeug legen und unsere Anstrengungen auch mit belastbaren Kennzahlen nachweisen. Im Sozial-Kapitel beschäftigen wir uns natürlich mit dem Lieferkettengesetz und den menschen- rechtlichen Sorgfaltspflichten der Wirtschaft. Darüber hinaus aber auch mit dem Zukunftsthema Diversity Reporting, das in Zeiten der Identitätsdebatte erkennbar wichtiger wird. Das Kapitel Governance schließlich steht im Zeichen von Dieselgate, Wirecard und anderen Verfehlungen. Hier blicken wir unter anderem auf das weitgehend unbekannte, aber scharfe Schwert des Verbandssanktionengesetzes sowie auf das heiße Eisen „Geschäftsführerhaftung“.